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Österreichisches Traditionsunternehmen

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International aus Tradition


Österreichische Unternehmen in Europa


Herr Ostermann – wieso wurden Sie für die CEO-Position ausgewählt und was hat Sie bewogen, diese Funktion und die damit verbundenen Aufgaben zu übernehmen?

Das Unternehmen Bogner Edelstahl habe ich vor 3 Jahren im Zuge eines Beratungsmandats kennengelernt. Ich habe das Unternehmen und die Eigentümer beim Aufbau einer modernen Holding-Struktur, inkl. Beirat gemäß Corporate Governance Codex unterstützt. Nach einem gelungenen Turnaround hat die Familie Bogner sich entschlossen zur Umsetzung der Wachstumsstrategie die Geschäftsleitung extern zu besetzen. In einem strukturierten Auswahlverfahren wurde ein Nachfolger für die Position des CEO gesucht. Ich wurde zu diesem Hearing eingeladen und wurde aus acht Kandidaten im Dezember 2012 ausgewählt.

In meiner Beratungstätigkeit habe ich mich intensiv mit den Themen Banken-Rating inklusive Rating im KMU Bereich und Marketing beschäftigt. Meine bisherigen Linienfunktionen umfassten die Bereiche EDV/Organisation und Materialwirtschaft, aber auch Vertrieb, Marketing und Controlling. Die Kombination der Erfahrungen und der bisherigen Zusammenarbeit war sicherlich ein wichtiger Faktor. Außerdem gelang es mir, das Vertrauen der Familienmitglieder zu gewinnen.

Die Handlungs- und Gestaltungsspielräume dieser CEO-Funktion sind für mich sehr attraktiv. Im Bereich der IT sind die Themen eher fokussiert. Die IT kann ein Gestaltungsinstrument oder ein Verhinderer von Änderungen im Unternehmen sein. Als CIO ist man der fachspezifische Partner für die jeweiligen Business Units.

Als CEO habe ich nicht nur die Gesamtverantwortung, sondern auch die Gesamtsicht auf die Organisation und da kommen nicht nur Kosten-Nutzen-Überlegungen zum Tragen. Zu Beginn stellte ich mir die Frage: „Was ist die Seele des Unternehmens?“. Es geht darum, zu den Mitarbeitern Vertrauen aufzubauen und der Organisation Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Stärken des Unternehmens voll zu entfalten und die Kräfte der Selbstorganisation entsprechend der Mission und der Vision zu lenkt. Selbstverständlich gehört auch das Trouble Shooting dazu.

Persönlich war es immer mein Anspruch, gestaltend tätig zu sein und in dieser neune Funktion kann ich das umsetzen. Die Vielfältigkeit der Aufgabe im strategischen aber auch operativen Bereich ist natürlich herausfordernd. Die Akzeptanz der Mitarbeiter ist wesentlich für diese Aufgabe. Aus meiner Sicht ist hier authentisches, geerdetes Auftreten durch „lead by exampel“ essentiell.

Die Unternehmensgruppe Bogner Edelstahl ist sehr im CEE-Raum engagiert. Welche Herausforderungen sehen Sie hier?

Wir sind eine europäische Firma: unsere Mitarbeiter kommen aus 10 Nationen, die Konzernsprache ist deutsch doch jede Niederlassung hat einen regionalen Geschäftsführer.

Ebenso richten wir uns nach den regionalen Bedürfnissen unserer Kunden und so findet man bei uns fast 10.000 Produkte. Bogner Edelstahl ist entsprechend lange am Markt und verfügt durch eine länderspezifische Angebotspalette über eine gute Verankerung im CEE-Bereich. Wir sind ein regionaler Nahversorger. Unsere Herausforderungen sind die Volatilität des produzierenden Gewerbes und das Debitorenmanagement. Selbstverständlich gibt es auch in unserem Bereich dominante Mitbewerber. Hierbei können wir uns hauptsächlich durch Service differenzieren.

Problematisch sehe ich es für solche Unternehmen wie uns, dass die Standardisierungen innerhalb der EU noch nicht weit genug umgesetzt worden sind – hier beziehe ich mich hauptsächlich auf den Geldmarkt. Auch wenn der Euro derzeit eher problematisch gesehen wird, ist das Fremdwährungsrisiko für uns ein großes operatives Thema. Die regionalen CEE-Player werden ebenfalls immer stärker. ISO-Zertifizierungen sind ebenfalls weit verbreitet, wie SAP oder gut ausgebildete Manager. Neben den operativen Herausforderungen in den Bereich Differenzierung, Rohertrag und Produktivität, gibt es auch noch eine Vielzahl von strategischen Projekten und Veränderungen.

Wir überdenken gerade unsere Positionierung in der Wertschöpfungskette. So integrieren wir uns immer stärker in die Supply Chain der Lieferanten in den Bereichen Beschaffung und Vorproduktion. Auch das Management des Kundenlagers ist eine neue Dienstleistung bei uns.

CEE ist aus meiner Sicht noch immer ein sehr attraktiver Wachstumsmarkt, aber man muss aktiv daran teilnehmen und sich engagieren. Am Ende ist es ein täglicher Leistungsbeweis unserer Organisation, der mich so stolz macht als CEO für dieses Traditionsunternehmen tätig zu sein. Mein MBA Studium hat mir eine optimale Möglichkeit geboten mich zu reflektieren und einige zusätzliche Wissensbereiche zu erarbeiten, die ich heute in meiner täglichen Arbeit nutze.

Sie haben angesprochen, dass Mitarbeiter aus 10 Nationen bei Bogner Edelstahl tätig sind. Wie sehen Sie die Weiterentwicklung der EU auch im Fokus der heutigen Herausforderungen?

Ich glaube, dass die Idee der EU zu wenig proaktiv umgesetzt wird. Viele Unternehmen wie wir sind wesentlich aktiver und damit ein größerer Faktor der Integration. Durch Wissensaustausch und durch die respektvolle Integration der regionalen Niederlassungen in das Gesamtunternehmen haben wir gegenseitigen Einfluss auf die – am Ende des Tages gemeinsame - Kultur. Viele Leute konzentrieren sich zu sehr auf die Unterschiede und die Schwächen, anstatt auf Gemeinsamkeiten und Stärken zu achten. Leider habe ich den Eindruck, dass Unternehmen wie wir, hier einen wesentlich größeren Beitrag zur Gestaltung eines europäischen Gemeinschaftsgefühls beitragen als die dafür beauftragten Institutionen.

Die derzeitige Förderpolitik ist sicherlich ein Ansatzpunkt für die wirtschaftliche Weiterentwicklung. Dabei geht es weniger um die Quantität als um die Fokussierung der Maßnahmen. Eine qualitative Möglichkeit wäre es, die Idee von „Business Angels“ auch für Staaten anzuwenden. Wir sehen im gewerblichen Umfeld, wie gut und wichtig diese Methode für die wirtschaftliche Weiterentwicklung ist. Ich sehe hier besonders die Wirtschaftskammern mehr in der Pflicht.

Weniger Events für Funktionäre und mehr pragmatisches Business Enablement. Wie gesagt – wir als Unternehmen sind uns unserer unternehmerischen aber auch gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und agieren auch entsprechend.



Juni 2012

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